Wenn ein neues Familienmitglied Einzug hält, bewegt das sehr viel im Umfeld. Es ist schon erstaunlich, wie stark die Präsenz eines wenige Tage jungen Babys ist. Niemand kann sich wirklich seinem dem Zauber entziehen, und oft hörte ich schon den Spruch: „Da schaut einen aber eine sehr alte Seele an.“ Ähnlichkeiten werden entdeckt und eh man sich versieht, ist man tief verliebt in das neue Familienmitglied.

Was ist da angemessener, als ein schönes Fest zu zelebrieren, in dem man den neuen Menschen ganz bewusst in der Mitte der Familie oder Gemeinschaft aufnimmt. Das haben wir vermutlich schon immer getan, um die Würde des Neuankömmlings zu honorieren. Um für alle Welt sichtbar, ein Zeichen zu setzen, dass dieser Mensch anerkannt ist.

Würde ist einer der Hauptbeweggründe, warum ich mich entschieden habe, Freie Rednerin zu werden. Ich empfinde diesen Wert als die Grundlage aller Anlässe, die ich als Freie Rednerin begleiten und gestalten möchte: Willkommensfeier, Initiationszeremonie, Freie Trauung, Erneuerung des Versprechens, Scheidung, Abschied, Selbstannahme.

Nicht alle Anlässe, die ich begleiten möchte, sind erfreulich; doch bin ich fest davon überzeugt, wenn die Beteiligten sich für eine Zeremonie entscheiden und sich zu diesem Anlass auch gute Worte wünschen, sind sie immer eine Reflektion der Würde. Dort, wo Würde ist, ist auch Respekt und Anerkennung dessen, was ist. Würde kann uns selbst in schweren Situationen ermächtigen und Zuversicht schenken.

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