Taubnesseln
Eine weitere Pflanze, die in dieser Zeit die Wiesen und Wegesränder schmückt und mit den verschiedensten Farben verziert, ist die Taubnessel. Vom Frühling bis in den Sommer erscheinen immer neue Arten und bleiben auch noch bis in den tiefen Herbst hinein.
Die purpurrote Taubnessel zum Beispiel taucht als erste im Frühjahr auf. Sie wird leicht mit dem Gundermann verwechselt. Beide wachsen und blühen zur gleichen Zeit, und sie haben tatsächlich viel gemeinsam. Einige schöne Namen sind: Honignessel, Bienensaug, Honigblom, Bienenhütel, Daunettel, Zahme Essle. Insgesamt gibt es ungefähr 50 verschiedene Taubnesseln.
Von der Wurzel bis zur Blüte ist alles essbar. Die Blüten sind ein Schmuck auf Salaten oder Nachspeisen, denn sie schmecken fast neutral bis süßlich. Die Blätter und Stängel haben ein pilziges Aroma und eignen sich roh in Salaten, oder sie bringen einen besonderen Geschmack in Aufläufe. Diese Nesselart wird für gewöhnlich nicht mehr medizinisch genutzt.
Rezept für Nesselpfannkuchensticks
Pflücke einfach an einer günstigen Stelle einige Taubnesseln, wasche vorsichtig den Staub ab und rühre einen dickflüssigen Pfannkuchenteig an. Tauche die Blütenköpfe und Blätter ein, bis alles gut bedeckt ist. Erhitze Öl in einer Pfanne und frittiere die Nesseln, bis der Teig gut ausgebacken ist. Mit einem schönen Salat könnte dies eine überraschende Vorspeise sein. Eine wilde Köstlichkeit ist es allemal, die auch Kinder gerne essen. Man muss es ihnen nur mit einer guten Geschichte verkaufen.
Die weisse Taubnessel
Sie wird auch “Kraut der lächelnden Mutter” genannt und Hildegard von Bingen sagte, dass sie eine Wärme für die Milz brächte und das Herz erheitere. Sie wird auch Bienensaug, Kuckucksnessel und Heiternessel genannt. Ihre Heilwirkungen sind so vielfältig, dass ich sie hier unmöglich alle nennen kann; aber in der Frauenheilkunde nimmt sie einen wichtigen Platz ein. Wer unter Euch Frauen ein Leiden hat und bisher noch keine Hilfe finden konnte, hat vielleicht in der weißen Taubnessel den Schlüssel. Recherchiert selbst einmal, wenn dieses Pflänzchen Euer Interesse geweckt hat. Ich bin sehr glücklich, sie für mich ganz neu entdeckt zu haben. Natürlich könnt Ihr Euch auch einfach an den honigsüßen Blüten erfreuen, die die meisten von uns in der Kindheit genossen haben. Da kommen Kindheitserinnerungen auf.



Dieses schöne Bild ist von Kay Konrad. Er hat einen wunderbaren Blick für das Detail jeder Pflanze und auch aller anderen belebten und unbelebten Dinge. Ein Blick auf seine Homepage http://www.kaykonrad.de lohnt sich und bald sind bestimmt auch wieder Besuche in seinem Atelier möglich.

