Mutter Holle
Im Herbst zieren die schwarzen Beeren des Holunders wieder die Hecken unserer Landschaft. Gemeinsam mit den roten Beeren des Weißdorns und den Hagebutten leuchten sie um die Wette. Die kürzeren Tage und die Nebel am Morgen und am Abend hüllen alles in einen mystischen Schleier. Zeit für Geschichten, Zeit sich zu erinnern.
Auf meinen Kräuterführungen stehen immer im Mai und im frühen Herbst die Geschichten rund um den Holunder auf meinem Plan. Im Frühjahr ist es der weiße jungfräuliche Aspekt der alten Göttin, der aus den Hecken mit unzähligen kleinen Sternenblüten schimmert. Im Sommer reifen sehr unauffällig die Beeren heran, die bei genauem Hinschauen schöne Strukturen in die grünen Büsche zeichnen: die Zeit der Muttergöttin, der Schwangeren und Gebärenden.
Und jetzt leuchten tiefdunkel die gesunden Beeren gegen das errötende Laub. Dies ist die Zeit des dunklen Aspektes der Göttin. Hier präsentiert sie die Alte, das Vergängliche und doch auch das Zeitlose. Ein besonderer Freund von mir, Yuri Leitch, hat die Dreiheit dieser Göttin sehr schön in dem rechten Bild dargestellt. Er ist Künstler und forscht schon viele Jahre in der keltischen Mythologie und vielen anderen mystischen Strömungen. Ein Blick auf seine Arbeit lohnt sich.
Wir treffen uns regelmäßig online zu Vorträgen von Yuri zum Thema des Ogham, eines keltischen Pflanzenorakels. Dort lernen wir viel über die 20 Pflanzen, die sich im Jahreskreis der Kelten finden, und am Ende einer jeden Session meditieren wir. Ich habe häufig das Glück, ein Gedicht aus den Tiefen der Entspannung zu fischen. Hier teile ich es gerne. Es ist allerdings auf Englisch und würde in einer Übersetzung seinen ganzen Charme verlieren.
In meinem Blogbeitrag „Hollenzauber“ vom 14.07.2021 gibt es jede Menge Interessantes und auch Skurriles über den Holler nachzulesen, was ich an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Viel Spaß beim Blättern.


Schau gerne mal nach dem Künstler Yuri Leitch im Internet nach. Du wirst viele Bilder und unzählige Bücher finden, die er bereits veröffentlich hat. Er ist ein nicht endender Quell an Inspiration und alltem Wissen.

