Am besten ist es, sich zurückzuziehen von anderen Menschen, wenn die Wut kommt. So zieht man niemanden in Mitleidenschaft mit unangemessenen Worten oder Taten. Sobald es möglich ist, kann man sich von der Wut distanzieren, indem man sie anspricht und beobachtet, wie ein seltenes Tier oder einen alten Freund: „Hallo Wut, da bist Du ja. Du bist ja ganz schön in Fahrt heute.“ Das mag zunächst etwas gestört klingen, die Wut anzusprechen. Doch der Versuch lohnt sich. Für gewöhnlich wird man automatisch ruhiger und koppelt sich ein wenig von diesen Emotionen ab.

 

Eine weitere Herangehensweise ist es, sich bei allen Emotionen, die man hat, immer wieder zu sagen: „Ich bin nicht die Wut. Ich bin nicht die Freude oder die Begeisterung… All diese Gefühle kommen nur zu Besuch und werden mich auch wieder verlassen.“ Wenn man diese Haltung mit angenehmeren Gefühlen übt und trainiert, gelingt es einem bald auch mit den schwer kontrollierbaren. Man kann die erwünschten Emotionen genießen, die unerwünschten erforschen und sie dann in Energie verwandeln.

 

In Wut steckt sehr viel Energie, ein wahres Kraftwerk an Power. Hier ist ein schönes Beispiel aus meiner persönlichen Erfahrung. Vor einigen Wochen hatte mich auch mal wieder die Wut gepackt, und es fiel mir etwas schwer, ihren Besuch zuzulassen. Ich rang und kämpfte mit ihr, weil die Situation, die mich dazu gebracht hatte, mich so machtlos machte. Doch irgendwann fand ich das perfekte Ventil, die Energie der Wut in Produktivität umzusetzen. Das half mir in meine Selbstwirksamkeit zurück und gleichzeitig ist etwas ganz Wunderbares entstanden.

 

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