Herbsttagundnachtgleiche
Über den Tanz der Gegensätze und
warum es unausweichlich war, dass ich Hochzeitrednerin wurde
Nun ist wieder ein Punkt im Jahresrad erreicht, an dem sich Hell und Dunkel vollkommen die Waage halten. Die Gegensätze sind ganz ausgewogen, das Pendel der Waage hält einen Moment lang inne, bevor es sich für eine Seite entscheidet. Schon bald werden wir merken, wie die dunklen Stunden die hellen überwiegen.
Die Monate der Ruhe und der Einkehr kündigen sich an. Es wird gemütlich im Inneren der Häuser und die Zeit für Rückschau und Bestandsaufnahme beginnt. Wie war das Jahr bis hierhin? Wie war mein Leben bis hierhin?
Und wenn man dann einen Blick zurück wagt, erkennt man manchmal Hinweise, die den eigenen Weg aufgezeigt haben. Sie sind wie ein kaum sichtbarer Trampelpfad, den es zu erforschen lockt. Hinweise, die man damals nicht bewusst wahrgenommen hat, die aber rückblickend, wie Fackeln leuchten. Einen solchen Pfad möchte ich heute mit Dir untersuchen und reflektieren.
Ich bin nun seit einigen Wochen ganz offiziell zertifizierte Hochzeitsrednerin und staune immer noch darüber, wie ich dazu gekommen bin. Es war eine lange Reise, dessen Ziel lange vorgezeichnet mir jedoch nicht bewusst war. Viele kleine Ereignisse haben mich sanft, aber bestimmt zu dieser wundervollen Aufgabe geführt, für die ich mich tatsächlich geboren fühle.


