Ich habe einmal gehört, dass jede Blüte eine Liebeserklärung der Erde an das Leben ist. Dieses Bild gefällt mir sehr gut. Blumen und allgemein Pflanzen sprechen durch ihre Form und ihre Farben zu uns. Wir reagieren auf die Vielfalt unserer eigenen Stimmung entsprechend.
Mich erinnert die Art, wie sich Blüten und Blätter entfalten, an einen Tanz. Sie springen nicht einfach aus den Knospen, sondern sie drehen sich häufig sanft und elegant in spiraliger Form und breiten dann ihre Blütenblätter aus. Manchmal muss ich dabei an eine Ballerina denken, die sich in schwungvollen Pirouetten um ihre eigene Achse dreht und ihre Arme dem Himmel entgegenstreckt.
In dieser Zeit lohnt es sich, einmal mit etwas Ruhe die Blüten zu betrachten. Heute gebe ich Dir keine Rezepte und Meditationen, sondern möchte Dich einfach motivieren, in die Natur zu gehen und zu schauen, was Dich anspricht. Verharre dort und betrachte den Anblick, was auch immer es ist (eine Blume, ein Baum, eine Landschaft…).
Lass diesen Anblick, dieses stille Versunkensein, auf Dich wirken. Tauche ein und geh in eine urteilsfreie Betrachtung. Genieße und lass Freude und Dankbarkeit in Dir aufsteigen. Spür einmal bewusst nach, wo in Deinem Körper Du die Dankbarkeit spürst und welche innerlichen Bilder aufsteigen. Das spannende an diesem Experiment ist, dass Du in eine tiefe innere Ruhe kommen wirst, die Dich in eine immer tiefere Verbundenheit mit Dir selbst führen kann. Du kannst die körperlichen und gefühlsbezogenen Empfindungen wie einen Anker in Dir anlegen und Dir in unruhigen Zeiten Kraft aus Dir selbst holen.
Es klingt etwas verrückt – ich weiß – doch es ist ein Erfahrungswert, mit dem ich schon viele Jahre gut fahre. Inzwischen finde ich allerdings im Außen schon so viele Dankbarkeitsanker, dass ich nicht erst im Innen suchen muss. Oder besser noch: Ich habe inzwischen eine Standleitung zur Frequenz der Dankbarkeit eingerichtet.
Und nun danke ich Dir dafür, dass Du bis hierhin gelesen hast und wünsche Dir von Herzen einen erfüllenden Sommer.


Dieses schöne Bild ist von Kay Konrad. Er hat einen wunderbaren Blick für das Detail jeder Pflanze und auch aller anderen belebten und unbelebten Dinge. Ein Blick auf seine Homepage http://www.kaykonrad.de lohnt sich und bald sind bestimmt auch wieder Besuche in seinem Atelier möglich.
Mondnacht
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt’.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Eichendorff
