Jahre später kam meine liebe Freundin Konstanze mit der Bitte auf mich zu, für die Hochzeit mit ihrem Stefan ein Handfasting Band zu verschönern, das sie mir daraufhin zuschickte. Sie sagte, sie würde sich auch über ein kleines Märchen von mir während der Zeremonie freuen. Mit klopfendem Herzen stimmte ich zu, schrieb eine Liebesgeschichte zwischen einer Rose und einer Eiche und verschönerte das geflochtene Band mit feinen Edelsteinen und Kupferelementen.

Als ich es am Tag der Hochzeit der Braut in die Hände legte, freute diese sich und sagte: „Kannst Du es uns um die Hände winden und vielleicht noch etwas Schönes dazu sagen?“ Natürlich stimmte ich zu und fühlte mich geehrt, aber auch in der Pflicht, es nicht zu vermasseln. Drei Stunden hatte ich noch, um mir etwas Stimmiges zu überlegen. Ich tauchte in alles ein, was ich zu diesem Thema gelesen und erlebt hatte und fand bald die richtigen Worte und Gesten.

Als es dann so weit war, war es zwar aufregend, aber es fühlte sich für mich so an, als hätte ich das schon immer getan. Ich trat ganz ruhig und absolut präsent vor das Brautpaar, während mich 120 Augenpaare beobachteten. Der Hochzeitsredner, Christoph Staudinger, war, wie besprochen mit dem Mikrofon zur Stelle und hielt für uns den Raum. Es war, wie die gesamte Zeremonie, herzberührend, emotional und authentisch.

Diese schöne Feier hallte noch lange in mir nach. Ich war auch voller Bewunderung für den Hochzeitsredner, der all die verschiedenen Programmpunkte der Feier so flüssig und liebevoll anmoderiert und zusammengehalten hatte. Während ich einige Wochen danach wieder einmal bei einer Freundin davon schwärmte, sagte diese: „Warum machst Du das nicht auch? Ich kann mir Dich gut in dieser Rolle vorstellen.“ Ja, das konnte ich auch, und der Rest ist Geschichte.

Rückblickend war dieser Weg immer vorgezeichnet, so wie so viele Dinge in unserem Leben deutlich den Weg weisen. Doch die Magie besteht darin, ihn dann auch zu gehen und die Möglichkeiten, die im Raum sind zu ergreifen und etwas in die Realität zu bringen. Mit tiefer Dankbarkeit blicke ich zurück, und voller Vorfreude auf kommende Aufträge in meiner Funktion als Hochzeitrednerin.

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