Samhainritual

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Du Samhain begehen kannst. In erster Linie geht es darum, Dir des Wandels und der Kraft dieser Zeit voll bewusst zu sein und sie nicht zu fürchten. In der ersten Hälfte eines Samhain Rituals geht es darum, etwas zu Grabe zu tragen.

Ich liste Dir hier einfach mal ein paar Ideen auf. Wähle die, die Dich am stärksten anspricht oder entwicklle etwas Eigenes:

  • Schreibe Deinen Kummer auf einen Zettel und verbrenne ihn
  • Sammle Steine, gib jedem einen Teil Deines Kummers und wirf sie ins Wasser
  • Sammle Symbole für Deinen Kummer, forme daraus etwas Schönes (z.B. ein Mandala) und zerstöre es dann wieder
  • Bemale oder beschrifte einen Teller und zerschlage ihn dann
  • Erschaffe ein Kummergedicht, dass Du nur einmal laut vorträgst und dann nie wieder

Ich denke, Du hast das Prinzip erkannt: Erschaffe etwas Schönes aus Deinem Schmerz, um ihm noch einmal Respekt zu erweisen, um ihn zu sehen. Und dann lass ihn los, nimm ihn von Dir in einer deutlichen Aktion. Zerstöre ihn bewusst und lass diesen Teil Deiner selbst bewusst los, auch wenn es weh tut. Erlaube Dir, für einen kleinen Moment, noch einmal die damit verbundenen Gefühle zu spüren, während die Ursache zu Asche zerfällt oder im Wasser versinkt. Und dann lass auch diese Gefühle los, lass sie mit versinken und verrauchen.

Nun gib Raum für die Stille, die dann eintritt. Schließe Deine Augen und lass all Deine inneren Gefühlswallungen glatt werden wie die See nach einem Sturm. Spüre, wie sich ein Gedanke und ein Gefühl nach dem anderen senken wie aufgewirbelter Staub. Staubkorn für Staubkorn. Harre aus, bis Du ganz ruhig bist und klar, harre aus, auch wenn es ewig zu dauern scheint, bis sich alles beruhigt hat.

Und dann lenke Deinen Fokus auf einen einzigen Gedanken, ein einziges Gefühl, ein einziges Wort: Dankbarkeit. Wofür bist Du dankbar? Fang ganz klein an: für Deinen Atem, für die Speisen, für das Wasser, das Feuer, die Natur… Werde langsam konkreter und persönlicher. Gib auch diesem Prozess soviel Zeit, bis die Gründe für Deine Dankbarkeit nur so aus Dir heraussprudeln. Lass Dich von dieser Welle der Dankbarkeit anheben.