Samhain, die Zeit der dünnen Schleier
Nun ist es in der keltischen Kultur bald Neujahr. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November feiern die Kelten das Ende des alten Jahres und den Neubeginn. In dieser Nacht betrachten sie alles, was im vergangenen Jahr geschehen ist, und sie ehren im Besonderen die Verstorbenen und alles, was sie sonst noch loslassen mussten.
Es ist die Zeit, wo man die Fäden anschaut, die man im vergangenen Jahr aufgenommen hat, die sich nun zu einem einzigartigen Muster verwoben haben. Das Gewobene ist nicht unbedingt das Muster, was man ursprünglich beabsichtigt hatte; und doch ist es perfekt, denn es spiegelt genau das wider, was im vergangenen Jahr geschehen ist.
Welche Fäden hattest Du zu Beginn des nun vergehenden Jahres aufgenommen? Kannst Du Dich noch an sie noch erinnern? War dort vielleicht ein Liebesfaden, oder ein Faden, um einen neuen Beruf zu finden…ein Faden für mehr Freude…? Versuch doch gerne mal, Dir die einzelnen Fäden vorzustellen und ihnen eine Farbe und eine Bedeutung zu geben. Wie sieht das Muster aus, das das vergangene Jahr gewoben hat?
Wenn Du das rückblickend getan hast, kannst Du jetzt neue Fäden aufnehmen. Viele Fäden des vergangenen Jahres wirst Du vermutlich weiterweben, da sie für Dinge, Beziehungen, Projekte stehen, die weiterlaufen sollen. Einige wirst Du vielleicht heraustrennen, abschneiden, weil Du sie schon länger nicht mehr eingewoben hast. Das sind dann die losen Enden, die Du entweder sanft einwebst und knotest oder einfach abschneidest.

